PONY NOLTE.
Dein Rot, Guttuso, 1997
Mischtechnik, 60 x 80, Privatbesitz
GUTTUSOS ROT
Dein Rot, Guttuso, ist verblichen.
Du hast, glaubtest du,
die Hoffnung des Volkes gemalt.
Aber das Volk wurde nicht glücklich.
Denn an die Macht gelangt,
verfielen die neuen Herrscher in
die Gewohnheiten der Vorgänger
und überfraßen sich an der Macht.
Das Volk aber gehorchte
wie immer.
Trauer um Dein Rot, Guttuso?
Vielleicht.
Doch es kam, wie es kam,
Geblutet haben zu viele,
und neben dem Rot des Blutes
verblasste das Rot der Fahnen.
Dein Rot, Guttuso,
verblüht im Museum
Jost Nolte
Jost Nolte
Bild und Gedicht stammen aus dem Jahre 1997. Sie sind uns wieder eingefallen, als neulich jemand fragte, ob sich nicht beim jüngsten Ärger über den Kapitalismus doch noch einmal ein Versuch mit den Sozialismus empfehle - natürlich mit besseren Sozialisten. Das Rot des Genossen Renato Guttuso hat Pier Paolo Pasolini dazumal so bescheworen: „Dein Rot, Guttuso, / wird in die Geschichte eingehen, /als ein Fluss, der in die Wüste verströmt. / Dein Rot wird das Rot sein; /das Rot des Arbeiters / und das Rot des Dichters, / ein einziges Rot, / aussprechend die Realität / des Kampfes, / der Hoffnung, des Sieges / und des Mitleids." Quelle: Als guter Realist muss ich alles erfinden - Internationaler Realismus heute, Katalog des Kunstvereins und Kunsthauses Hamburg, Hamburg 1978, S. 98)
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