Friederike Reents über die Heidelberger Antrittsvorlesung zur Karl-Jaspers-Professur von Thomas Fuchs, FAZ vom 28. J07. 2010, S. N4 (Geisteswissenschaften): | |
„Zu den medizinisch klassifizierten Fällen des übermäßigen Denkens gehören, wie zu erfahren war, die Zwangsneurose ebenso wie Hypochondrie und Schizophrenie. Das Gehirn fungiert bei den Erkrankten nicht mehr als Vermittlungsorgan, sondern als Hemmnis. Wenn wir bei einer Störung des Lebensvollzugs, wie etwa einer schlimmen Erfahrung, mit übersteigertem reflexivem Bewusstsein versuchen, der Situation zu begegnen, führt das schnell in eine Sackgasse. Die Reflexion verselbständigt sich; statt Probleme zu lösen, werden Probleme gewälzt, die Bewältigung wird überlagert von unendlichen Denkschlaufen, die dank wachsender Selbstbefassung bis zur Selbstentfremdung und im Extremfall zur Persönlichkeitsspaltung führen.“ Und wie steht es um die Folgen unterentwickelten Denkens? Wahrscheinlich ist die Frage überflüssig. Es genügt wohl, die Komsequenzen tagtäglich vor Augen zu haben. jn, 28. Juli 2010 |
Mittwoch, 28. Juli 2010
Hyperreflexion
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen