Freitag, 27. August 2010

Die um die 80


Briefe, so teilt Freund E. K. mit,
öffne er nur noch ungern –
in Sorge, ihm flattere schon wieder
Schwarzgerandetes entgegen.

Der Kollege L.L. hat seinen Abgang
verblüffend leise vollzogen:
Ihm sank beim Frühstück der Kopf
auf die Brust, und er war tot.

Wohin man auch blickt,
Tod und Demenz, sagt E. K.
Die Ehefrau L. soll gefasst über
den Tod am Morgen sprechen.

Alles eine Frage des Temperaments –
aber wer setzt sich noch 
in Ruhe zum Frühstück?
I.P.N. antwortet: Ich.

jn, 27. August 2010

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen