Morgenlektüre am 11. März 2011 jn-foto |
Der Kollege André Herbst informiert mich über Planspiele in Sachen Gastronomie auf der Fußgängerbrücke, welche den alten Flügel des CCB mit dem neuen verbindet. Die Ballung von vier Bewirtungsbetrieben, so bemängelt der Hamburger Oberbaudirektor Prof. Jörn Walter, könnte den Blick auf das Schiffwasser Serrahn verstellen. Interessanter ist die 13-Zeilen-Meldung der Kollegin Christine Rückert rechts daneben: „Mann liegt zwei Stunden verletzt am Straßenrand“. Ärzte vermuten, dass irgendwer den 46-jährigen zusammengeschlagen habe. Entdeckt hat ihn schließlich eine Autofahrerin. Er ist bei Bewusstsein, ist aber außerstande, sachdienliche Aussagen zu machen.
Was mir um 06.54 Uhr entgeht: „Ein starkes Erdbeben erschüttert weite Teile Japans (zwischen 45°31´22´´N / 141°5611´´E und 20°25´18´´N / 136°5´17´E). Bewohner Tokios laufen in Panik auf die Straße. Die Behörden geben umgehend eine Tsunami-Warnung aus...“
Wieviele Menschen tot oder verrletzt sind, ist noch nicht bekannt. In einem einem Atomkraftwerk herrscht Angst vor einer Kernschmelze.
Vorsorgliche Anmerkung: Ich habe nicht die Absicht, die Kollegen Christine Rückert und André Herbst anzuschwärzen. Erstens war ihre Zeitung fertig, bevor in Japan die Erde bebte, und zweitens ist ihr Job die Berichterstattung über Bergedorf, und die ist schwer genug. In Bergedorf müssen sie die Nachrichten vom Straßenpflaster kratzen, und wenn etwas tatsächlich einmal interessanter wird, tappen sie auch schon zwischen Indiskretionen und Parteinahmen herum. Das kommt, weil jeder jeden kennt und alle alles schon vorher wissen.
Hier geht es um etwas anderes: Was Leben, was Wahrheit?
Oder: Was ahnt der Mensch von dem, was in der Welt passiert, wenn er sich zum Frühstück setzt?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen