Donnerstag, 10. März 2011

Aus der Façon: Daniel Cohn-Bendit?

Lieber Daniel Cohn-Bendit,
in dem Interview, das Sie gestern abend im Heutejournal Marietta Slomka gegeben haben, ist Ihnen buchstäblich die Seele durchgegangen. Trotzdem haben Sie die Frage, ob der Westen den Himmel über Libyen kontrollieren und so Gaddafi daran hindern soll,  das eigene Volk zu bombardieren, auf den Punkt gebracht. Ihr Vergleich der Luftwaffe des Herrschers im Wüstenzelt mit Görings Gespenstern aus dem Spanischen Bürgerkrieg von 1936/39 erledigt die  Gegenargumente. Für Ihre politische Leidenschaft haben Sie meinen höchsten Respekt.
Ihr Jost Nolte
Biografische Anmerkung: Der Verf. ist seit dem 5. Februar 1945 bekennender Pazifist. Jener 5. Februar war der Tag, an dem ein Scharfschütze der Roten Armee den Siebzehnjährigen auf einer verreisten Straße hinter Pyritz/Hinterpommern aus dem Verkehr zog und so seine Karriere als Offiziersanwärter bei den Schwarzen Husaren des Reiterregiments 5 beendete. Inzwischen gibt der Verf. längst zu, dass Pazifisten die Augen nicht vor der laufenden Weltgeschichte verschließen dürfen und und eine Einschränkung ihrer Friedensliebe anerkennen müssen: Wenn sie bei der Wahrheit bleiben wollen, müssen sie einräumen, dass Kriegseinsätze das allerletzte Mittel sein können, Mensch und Menschenbild zu retten
Tusch: Gespenstermarsch

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