Montag, 7. März 2011

Privatim

Pausenunterbrechung:
es ist bekanntlich ein Vergnügen, sich mit einem intelligenten Zeitgenossen zu streiten. Also: Sie springen dem frischgebackenen Innenminister Friedrich bei, was christlich ist, weil er es bitter nötig hat, und sagen: „Das interessierte Publikum wartet immer noch auf Belege für das, was an der Minister-Aussage falsch sein soll. Wartet auf jede Menge Beweise für die historische gewachsene islamisch-christlich-deutsche Identität.“ Nun will es der Zufall, dass ich just zum gegenteiligen Resultat gelangt bin – ich bitte um Pardon, dass ich mich selber zitiere: „Herr Friedrich hat da etwas im Geschichtsunterricht verpasst: Die Türken standen sowohl 1529 als auch 1683 vor Wien. Richtig ist, dass die Christenmenschen die Krieger Mohameds beide Male nach Hause gejagt haben. Jetzt sind die Türken trotzdem wieder da. Keine Historie?“ (Rb. Neue Minister, neue Sitten vom 5. März 2011.) Natürlich ist uns beiden klar, dass wieder einmal der Wörter Blendwerk den Ausschlag gibt: Geschichte, Kultur, Identität – das rutscht vergnüglich durcheinander, und am Ende kann jeder sagen, dass er recht hat, und darf die anderen für dämlich erklären. Ich fände es vielleicht unterhaltsamer, wenn es nicht um Herrn Friedrich ginge... Übrigens: Herrn Erdogan kann ich auch nicht ausstehen.
Herzlich Ihr jn
Ps: Meine Frau ist mal wieder Ihrer Meinung.
Am 06.03.2011 um 18:07 schrieb Matthias Matussek: Erdogan ist doch genau das, was die Rechten brauchen... Ihr MM
Postwendend jn : Klar. 1 Pott und 1 Deckel, sagte meine Oma immer. Ihr jn

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